U-Bahnhof Westfriedhof
Wer in München an der Haltestelle Westfriedhof aus der U1 steigt bleibt in der Regel erst einmal unwillkürlich stehen. Elf halbkugelförmige Lampenschirme mit einem Durchmesser von jeweils knapp 4 m sind ein Blickfang, der sich nur bei kompletter Blindheit übersehen lässt. Das Beleuchtungskonzept wurde von dem bekannten Industriedesigner Ingo Maurer entworfen, der sich bereits seit einigen Jahrzehnten mit Lichtdesign beschäftigt. Am westlichen Ende des Bahnsteigs fällt durch ein Lichtschacht Tageslicht ein, daher besteht ein natürliches Helligkeitsgefälle auf dem Bahnsteig. Je weiter die Lampen vom Lichtschacht entfernt sind desto heller ist die Farbe des Lampenschirms, von blau über rot nach gelb. Wände und Decken werden mit einem intensiv blauen Licht angestrahlt. Der Boden ist mit hell grauen Granitfliesen belegt, die gefrästen Wände sind in ihrem groben Originalzustand belassen. Ursprünglich sollten Sie zusätzlich mit einer Glasscheibe verkleidet werden, aber dem Architekten gefiel die Wandstruktur so gut, dass er die Scheibe kurzerhand weg ließ. Dummerweise lockerten sich immer wieder Steine und stürzten aus der Wand nach unten. 2003 wurden die Wände daher zusätzlich mit einem feinen Stahlnetz gesichert. Alle Lampen haben inzwischen eine massive Photophobie entwickelt, dieser Bahnhof dürfte einer der am meisten fotografierten in München sein. Es gibt vermutlich keinen einzigen Kamerastandpunkt, der im Internet nicht schon dutzendfach ausgeschlachtet wurde. Das ändert aber absolut gar nichts daran, dass es in einer solchen Umgebung riesig Spaß macht zu fotografieren.
P.S. Und meine Fotogenehmigung will immer noch kein Schwein sehen …
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