Immer wenn ich meinen Balkon betrete, neige ich in Demut das Haupt. Um ehrlich zu sein, hat das weniger spirituelle Gründe als vielmehr rein pragmatische.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen (z.B. Hummeln) hängt die Körpertemperatur von Insekten lediglich von ihrer Umwelt ab, sie sind wechselwarm oder poikilotherm. Wenn eine Mauerbiene daher auf dem derzeit eiskalten Betonboden landet, wird die nötige Betriebstemperatur für den Flugmotor nicht erreicht.
Die Biene bleibt daher schicksalsergeben sitzen und wartet auf bessere und vor allem wärmere Zeiten. Platt getreten zu werden gehört definitiv NICHT zu den
besseren Zeiten, als neige ich vorbeugend mein Haupt um nicht unabsichtlich Wildbienen-Smoothie zu produzieren. In der Regel klaube ich die gestrandeten Frostbeulchen dann auf und setzte sie in
strategisch weniger gefährliche Bereiche. Alleine durch die Wärme der Hand werden sie schon deutlich agiler.
Die meisten Männchen strecken derzeit den Kopf aus der Nistöffnung und starren gebannt auf das Thermometer. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
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