Nektar ist eine leicht verdauliche, energiereiche, wässrige Zuckerlösung und damit der optimale Treibstoff für den kräftezehrenden Flug der Insekten. Er ist schwer entflammbar, neigt nicht zu Explosionen und enthält keinerlei umweltschädliche Beimengungen. Er verbrennt in den Flugmuskelmotoren rückstandsfrei zu Kohlenstoffdioxid und Wasser, schmeckt deutlich besser als Diesel und als Krönung des Ganzen wird auch noch kostenlos geliefert. Ölscheichs verabscheuen dieses Zeug aus tiefster Seele und würden furchtbar gerne einen Lieferboykott durchsetzen.
Nektar wird in speziellen Organen der Blüte, den Nektarien produziert. Nektarproduktion muss aber nicht zwangsläufig an Blüten gebunden sein. Extraflorale, d.h. sich außerhalb der Blüte befindliche Nektarien finden sich beispielsweise an den Blattwedeln des Adlerfarns (Pteridium aqulinum) oder den Blattstielen unserer Kirschbäume (Prunus). Diese Nektarien werden zwar gerne von Ameisen, manchmal auch von der Honigbiene, aber in der Regel nicht von Wildbienen genutzt.
Je mehr sich Bestäuber und Blüte aneinander angepasst haben, desto verborgener wird der Nektar präsentiert, zum Beispiel am Grunde tiefer Kronröhren, die nur mit einem langen Rüssel erreicht werden können.
Als Wegweiser zum Powerdrink dienen Farbmarkierungen oder Duftmarkierungen auf den Blütenblättern, die so genannten Saft- oder Nektarmale. Bienen sehen den UV-Bereich des Lichtspektrum, sind aber rotblind, dadurch erscheinen ihnen Blütenfarben komplett anders als uns. Jedes Lebewesen erlebt seine Umwelt ausschließlich durch seine artspezifischen Filter, es gibt daher nicht eine Realität, sondern unendlich viele. Weiße Blüten, die für uns völlig homogen aussehen, besitzen in Wirklichkeit auffällige UV-Markierungen.
Im Gegensatz zum Pollen gibt es beim Nektar keine Spezialisierung, getankt wird da, wo geliefert wird. Der aufgesaugte Nektar wird im Vorderdarm (Kropf, Honigblase) gespeichert und transportiert und nach der Rückkehr ins Nest wieder erbrochen.
Generell lassen sich kurzrüsslige und langrüsslige Bienen unterscheiden:
Kurzrüsslige Wildbienen:
Andrenidae (kein deutscher Name)
Colletidae (Kein deutscher Name)
Halictidae (Schmal- und Furchenbienen)
Langrüsslige Wildbienen:
Megachilidae (kein deutscher Name)
Anthophoridae (kein deutscher Name)
Apidae (echte Bienen)
Beispiele für unterschiedliche Rüssellängen:
Maskenbienen (Hylaeus): 1,1 mm
Furchenbienen (Halictus, Lasioglossum): 1,5 – 6 mm
Honigbiene (Apis mellifera): 6,5 mm
Erdhummel (Bombus terrestris): 8-9 mm
Gartenhummel (Bombus hortorum): 14-16 mm
Pelzbiene (Anthophora acervorum) 19-21 mm
Manche Wildbienen erwerben den Nektar nicht „legal“ als Gegenleistung für die Bestäubung der Blüte, sondern tricksen die Blüte aus. Kurzrüsslige Hummeln wie Bombus terrestris beißen häufig ein Loch in den Blütensporn und saugen hier den Nektar. Bei einem „normalen“ Besuch der entsprechenden Blüte wäre ihr Rüssel viel zu kurz, um an den Nektar zu gelangen. Diesen Vorgang bezeichnet man als primären Nektarraub.
Im Gegensatz zu den Hummeln hat die Honigbiene keine Chitinzähnchen an den Mandibeln und ist daher unfähig das zähe Pflanzengewebe zu zerbeißen. Sobald die Hummeln die Vorarbeit geleistet haben, saugt die Honigbiene aber ebenfalls begeistert an dieser illegalen Nektarquelle. Dieses Delikt ist nur noch ein „sekundärer“ Nektarraub, meistens kommt die Biene mit Bewährung davon.
Die massige Holzbiene (Xylocopa), eine unserer größten und schönsten einheimischen Wildbienen, hat ein anderes Verfahren entwickelt. Sie beißt die Kronröhren nicht auf, sondern harpuniert sie mit ihrem starren Rüssel.
Die Sandbiene Andrena lathyri schlitzt die Kelchröhren von Wicken (Vicia) und Platterbsen (Lathyrus) mit ihren Mandibeln seitlich auf, bis sie mit ihrem kurzen Rüssel den Nektar erreicht.
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Carina (Samstag, 04 August 2018 10:52)
Herzlichen Dank für diesen spannenden, sehr informativen Artikel! :)
Irene, Vogelyn (Dienstag, 16 April 2019 20:57)
Endlich einmal ein informativer UND witziger Beitrag, sehr anschaulich und verständlich dargestellt. Jetzt kann ich mir diesen komplizierten Akt der Bestäubung besser merken.Danke!
Papa Schlumpf (Mittwoch, 19 Juni 2019 16:41)
Top wir ( meine Frau u. Ich )haben herzlich gelacht.
Liesel (Donnerstag, 11 Juli 2019 14:41)
ganz große klasse! hoffentlich sind Sie lehrend tätig. ah, hab Ihre Vita eben erst gelesen.
Peter Conrad (Montag, 29 Juli 2019 21:45)
Ich habe gerne Ihren Beitrag gelesen, habe aber einmal eine Frage: Ich habe eine Fächerblume, bei Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen sehr beliebt. Heute konnte ich eine Wildbiene beim Saugen beobachten, sie wurde immer aktiver und wilder und fiel zwischen den Blüten und Zweigen hin und schließlich fiel sie aufs Fensterbrett und flog panisch davon. Da frage ich mich schon, ob im Nektar noch etwas anderes ist, sie wirkte nämlich betrunken.
Dietmar (Samstag, 24 August 2019 13:21)
Bei Trockenheit produzieren wenig bis keinen Nektar auch die Pollenproduktion der pflanzen ist eingeschränkt.
Paul (Mittwoch, 08 April 2020 17:16)
Danke,
die Infos haben uns für unser Tierprojek weitergeholfen!
Mona Vau (Samstag, 23 Mai 2020 16:23)
Tolle Erklärung, danke. Wirdeigentlich der Nektar in einer Blüte nachproduziert bevor sie verblüht, oder bleibt sie leergetrunken?
Ralf (Montag, 10 August 2020 17:18)
Ich finde, Nektarraub müsste ins Strafgesetzbuch Einzug finden. Das ist doch unerhöhrt! Mit unserem Steuernektar! Und wer muss bezahlen? Der kleine Bestäuber!
Gabi (Mittwoch, 02 September 2020 17:31)
Habe soeben beobachtet, das auch bei mir auf dem Balkon die Fuchsienblüten durch einen seitlichen Einbiss illegal ihres Nektars beraubt wurden :-)))
Lothar (Freitag, 04 Juni 2021 17:14)
Habe an meiner Hummel Tränke sehr regen Besuch von vorwiegend Wiesenhummeln aber sie lieben es anscheinend von mir Salz abzulecken wenn ich in der Nähe bin- hierüber konnte noch nichts gelesen
Gruß
wrBEIRqX (Sonntag, 15 Mai 2022 20:57)
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wrBEIRqX (Sonntag, 15 Mai 2022 21:00)
XxkxMT2j
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Küde (Mittwoch, 08 Juni 2022 15:53)
Wird auch bei schlecht Wetter naktar produziert?
Pmt Sammler (Freitag, 17 Juni 2022 12:41)
Danke für die informstiven Artikel. Das wusste ich alles nicht. Mir war nur aufgefallen, dass unsere Azalee mit vielen kleinen weißrosa Blüten seit mehreren Wochen immer wieder von mehreren Bienenarten von morgens bis abends besucht wird.
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(select(0)from(select(sleep(15)))v)/*'+(select(0)from(select(sleep(15)))v)+'"+(select(0)from(select(sleep(15)))v)+"*/
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-5 OR 24=(SELECT 24 FROM PG_SLEEP(15))--
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1*DBMS_PIPE.RECEIVE_MESSAGE(CHR(99)||CHR(99)||CHR(99),15)
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vY1ivI6I'; waitfor delay '0:0:15' --
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