Seit einigen Jahren kann man Pappröhrchen aus recyceltem Altpapier kaufen, um sie als Brutröhren in Insektennisthilfen zu verwenden. Der Begriff “Pappe“ klingt zunächst wenig vertrauenerweckend, aber das Material ist verblüffend robust und bewährt sich bei mir bereits seit mehreren Jahren. Natürlich sollten die Pappröhrchen nicht unmittelbar der Witterung ausgesetzt sein, sondern sich an einem geschützten Standort befinden, aber das dürfte ja einigermaßen einsichtig sein.
Die Röhrchen sind imprägniert und damit wasserabweisend, bleiben aber dennoch atmungsaktiv. Schilf, Bambus und Naturstrohhalme müssen in der Regel erst zugeschnitten werden, dabei ist es oft relativ aufwendig, glatte und saubere Schnittkanten zu erhalten. Die Pappröhrchen können dagegen sofort verwendet werden, speziell für Naturliebhaber mit zwei linken Händen kann das durchaus ein Anreiz zum Kauf sein.
Da die Röhrchen auf beiden Seiten offen sind - das haben Röhren nun mal so an sich - muss die Rückseite entweder an einer glatten Oberfläche anliegen oder mit Gips, Wachs, Ton oder Erde verschlossen werden.
Durchgehend offene Röhren werden nur in Ausnahmefällen besiedelt und dann auch fast nur von Mauerbienen, die bei den Ansprüchen an ihren Nistplatz extrem flexibel sind. Am einfachsten ist es die Röhrchen gebündelt in eine Konservendose oder einen ähnlichen Behälter zu stecken.
Viele Vogelarten lieben hochwertiges Insektenprotein, die weiche Pappe lässt sich problemlos aufhacken und ist kein Gegner für einen praxiserprobten Vogelschnabel. Die Röhrchen sollten daher immer im Behälter befestigt sein, damit sie nicht einzelnen herausgezogen werden können. Viele Besitzer einer Insektennisthilfe hatten aber nie Probleme mit Vögeln, ich würde einen Vogelschutz aus engmaschigen Drahtgeflecht daher nicht schon prophylaktisch anbringen, sondern erst bei Bedarf. Ein Drahtgeflecht ist ausgesprochen häßlich und nervt ganz extrem beim Fotografieren.
Pappröhren werden von den Wildbienen extrem gut angenommen, oft sind die Insektennisthilfen bereits nach einer einzigen Saison komplett besetzt. Das
gilt für große Arten wie die Gehörnte und Rostrote Mauerbiene, aber auch für die kleinen Scheren- und Löcherbienen.
Häufig werden in den Nisthilfen nur große Röhrchen mit einem Durchmesser von acht oder 9 mm angeboten. Sie sind in erster Linie für die Rostrote und die Gehörente Mauerbiene optimiert, die
sowieso zu unseren häufigsten Arten gehört. Es empfiehlt sich daher Pappröhrchen mit verschiedenen Durchmessern zu mischen, vor allem wenn man sonst keinerlei Nisthilfen für kleinere Arten
anbietet.
Weitere Schautafeln hier!
Zahllose weitere Fotos findet ihr auf meinen Pinterest-Pinwänden!
(Einzelseiten zum Vergrößern anklicken!)
Alle wesentlichen Informationen zu den unterschiedlichen Komponenten einer Insektennisthilfe sind jeweils in einem eigenen Kapitel zusammengefasst und mit zahlreichen Fotos
illustriert.
Eine sechsseitige Fotodokumentation protokolliert den Bau einer pfiffigen Insektennisthilfe aus alten Eichenbalken.
Doppelseiten mit Fotos illustrieren jeweils bestimmte Teilaspekte des Lebens an einer Nisthilfe.
Die typischen Baufehler der InsektenNICHTNisthilfen aus Baumarkt und Gartencenter werden ausführlich besprochen.
Link per Email versenden (Linkadresse wird automatisch eingefügt)