Einige Spezialisten unter den Wildbienen nagen ihre Nistgänge in bereits etwas mürbe gewordenes Totholz. Hier spielt vor allem weißfaules Laubholz eine wichtige Rolle, braunfaules Holz ist zur Besiedelung dagegen nicht geeignet.
Bei der Braunfäule werden Zellulose und Hemizellulose abgebaut, das rot-braune Lignin bleibt übrig. Dieser relativ seltene Zersetzungstyp tritt nur bei ca. 6% aller
holzzersetzenden Pilze auf, die allesamt zur Gruppe der Ständerpilze (Basidiomycota) gehören. Befallen werden dabei in erster Linie Nadelbäume, nur selten Laubbäume. Das Holz
wird spröde und brüchig, häufig zerfällt es würfelig (Würfelbruch).
Im Endstadium läßt sich das befallene Holz zwischen den Fingern zu feinem Pulver zerreiben. Auffällig bei Braunfäule ist die intensive rot-braune Farbe des zurückbleibenden Lignins
(Braun-Fäule).
Typische Vertreter der Braunfäule sind:
Bei der Weißfäule werden alle drei Komponenten des Holzes abgebaut: Zellulose, Hemicellulose und Lignin. Je nach Reihenfolge des Abbaus können hier noch verschiedene Unterformen unterschieden werden, die teilweise auch ineinander übergehen und die letztendlich nur der Fachmann unter dem Mikroskop differenzieren kann. Befallen werden vor allem Laubbäume. Da prozentual gesehen mehr Zellulose als Lignin vorhanden ist, bleibt auch beim Abbau aller drei Komponenten im Endstadium die weiße, faserige Zellulose zurück (Weiß-Fäule)
Typische Vertreter sind:
Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea)
Die Lebensweise dieser Wildbiene spiegelt sich bereits im griechischen Gattungsnamen nieder, der wörtlich übersetzt, „die Holzschneidende“ bedeutet. Aufgrund ihrer Größe (bis 25 mm) wird diese schwarz gefärbte Art mit den wunderschönen, blauviolett schimmernden Flügeln häufig mit einer Hummel verwechselt.
Weitere Arten:
Streuobstwiesen:
Sonnige Streuobstwiesen mit altem Baumbestand bieten mit abgestorbenen Ästen und Stammhöhlen wertvolle Nistmöglichkeiten. Totholz sollte daher, wenn irgend möglich, immer am Baum belassen werden. Falls abgestorbene Bäume aus Angst vor Unfällen gefällt werden müssen, sollte man zumindest ein möglichst langes Stück Stamm stehen lassen. Es erfüllt seinen Zweck als wertvoller Lebensraum noch für Jahrzehnte, ohne deshalb eine Gefahr darzustellen. Zumindest der Wurzelstrunk sollte generell immer im Boden verbleiben.
Statt einen unerwünschten Baum zu fällen kann man ihn auch „Ringeln“. Dabei werden Borke und Rinde in einem 20 cm breiten Streifen komplett entfernt. Der Saftstrom von der Krone zu den Wurzeln wird damit unterbrochen und der Baum stirbt ab. Auch hier lässt man im Anschluss wieder ein möglichst hohes Stück Stamm stehen.
Holzstapel:
Stammstücke, Holzklötze, Balken und dicke Äste können in einem Holzstapel aufgeschichtet oder einzeln, senkrecht stehend befestigt werden. Wildbienenarten die ihre Gänge ins Holz nagen, bevorzugen etwas morsches aber noch überraschend festes Holz. Eine modrige oder pulvrige Konsistenz ist dagegen ungeeignet.
Bei feuchtem Boden stellt man die Stämme (z.B. Weide, Pappel, Obstbäume) am besten auf eine Steinplatte, Ziegel oder Dachziegel um den Verrottungsprozess zu verlangsamen. Ideal ist ein sonniger, windgeschützter Platz zum Beispiel an einer Hausmauer, Garagen- oder Schuppenwand.
Speziell die Holzbiene benötigt aufgrund ihrer langen Lebensdauer zusätzlich ein kontinuierliches Angebot an blühenden Pollen- und Nektarlieferanten während der ganzen Saison. Optimale Nistmöglichkeiten alleine reichen für eine Ansiedelung dieser Art in unseren Gärten generell nicht aus.
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Alle wesentlichen Informationen zu den unterschiedlichen Komponenten einer Insektennisthilfe sind jeweils in einem eigenen Kapitel zusammengefasst und mit zahlreichen Fotos
illustriert.
Eine sechsseitige Fotodokumentation protokolliert den Bau einer pfiffigen Insektennisthilfe aus alten Eichenbalken.
Doppelseiten mit Fotos illustrieren jeweils bestimmte Teilaspekte des Lebens an einer Nisthilfe.
Die typischen Baufehler der InsektenNICHTNisthilfen aus Baumarkt und Gartencenter werden ausführlich besprochen.
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