Schwimmteiche kombinieren die Vorteile eines Swimmingpools und eines Naturteichs. Es handelt sich um künstlich angelegte, meist mit Folie gegen den Untergrund abgedichtete Gewässer.
Ein Teil der Fläche ist für das Schwimmen reserviert (Nutzbereich), der Rest der Fläche dient als Regenerationsbereich, in dem eine rein biologische Reinigung
und Klärung des Wassers stattfindet. Dazu dienen die Wasserpflanzen, sowie das Zoo- und Phytoplankton.
Nutz-und Regenerationsbereich werden räumlich voneinander getrennt, häufig durch einen "Käfig" aus Lärchen-Kanthölzern, der knapp unterhalb der Wasseroberfläche endet.
Lärchenholz ist unter Wasser nahezu unverwüstlich und verrottet nicht. Die gitterförmigen Wände des Käfigs sorgen für einen ungehinderten Wasseraustausch, Substrat und Pflanzen werden dagegen vor
einer Beschädigung durch den Schwimmer geschützt.
Als Faustregel sollte die bepflanzte Regenerationsfläche mindestens genauso groß sein wie die freie Wasserfläche und mit ca. sechs Pflanzen pro Quadratmeter dicht bepflanzt sein. Abhängig ist die Größe der Regenerationsfläche in erster Linie vom Nutzungsdruck. Sechs Kinder, die sich täglich in die Fluten stürzen, belasten das System stärker als ein einsamer Single, der sich nur am Wochenende sein Bad im Schwimmteich gönnt.
Vor allem frisch angelegte Schwimmteiche sind zunächst grün. Mikroskopisch kleine Grünalgen nützen das Nährstoffangebot als erste und vermehren sich stark. Ihre natürlichen
Gegenspieler, wie Wasserflöhe und anderes tierisches Plankton hinken der Entwicklung immer einige Wochen nach. Später sorgen dann auch in zunehmenden Ausmaß die Wasser-und Unterwasserpflanzen für
den Abbau der im Wasser gelösten Nährstoffe.
Kristallklares Wasser lässt sich immer nur mit aufwendigen Filtermaßnahmen erreichen und ist also keinesfalls ein natürlicher Zustand. Algen entwickeln sich immer dann, wenn das Nährstoffangebot
zu groß ist, dazu kann beispielsweise ein massiver Laubeintrag im Herbst führen. In diesem Fall sollte das Laub abgefischt werden, oder der Teich mit einem Laubschutznetz geschützt werden.
Ist das System einmal im Gleichgewicht, sind Massenvermehrung von Algen eher die absolute Ausnahme. Grünalgen sind ein wesentlicher Bestandteil des Ökosystems, ihren Nährstoffabbauleistung und
die Sauerstoffproduktion sind größer als die der Wasserpflanzen. Außerdem bieten sie vielen Kleinstlebewesen Nahrung und Versteckmöglichkeit.
Ein komplett algenfreier Teich ist daher aus ökologischer Sicht völlig unsinnig.
Die Bepflanzung ist nach unterschiedlicher Wassertiefe gestaffelt. Man unterscheidet Unterwasser-, Schwimmblatt-, Röhricht- und Sumpfpflanzen.
Die Wildpflanzengärtnerei Strickler hat etliche einheimische Wasserpflanzen im Angebot.
Ca. 20 % der Arten sollten aus Süßgräsern oder Sauergräsern bestehen, der Rest aus Unterwasser-und Blütenpflanzen. Vor allem Vertreter der Sauergrasgewächse (Cyperaceae) mit den Gattungen Cyperus
(Zyperngräser), Carex (Seggen) und Elocharis (Sumpfbinse) zählen zu den besonders robusten Überlebenskünstlern.
Bei einem Besatz von Schwimmteichen mit Fischen sind künftige Probleme vorprogrammiert!
Fische sorgen in der Regel für eine starke Zunahme der Nährstoffe innerhalb eines Gewässers Gewässers und tragen daher zur vermehrten Veralgung bei. Die Teichflächen sind in der Regel zu klein,
als dass sich hier ein stabiles Gleichgewicht entwickeln könnte.
Ausnahmslos alle einheimischen Amphibien sowie eher leicht sind streng geschützt, wenn wir sie in unseren Schwimmteich einsetzen, verstoßen wir daher gegen Naturschutzgesetze.
Viele Amphibien sind laichplatztreu und würden auf der hoffnungslosen Suche nach ihrem ursprünglichen Gewässer bald wieder abwandern. Wenn das Umfeld passt, werden sich Amphibien sowieso von
selbst einstellen.
Außerdem besteht die Gefahr, den durch den südafrikanischen Krallenfrosch eingeschleppten Chytridpilz (Batrachochytrium dendrobatidis) weiter zu verbreiten. Die Chytridomykose
ist nicht heilbar. Sie verhindert die natürlichen Funktionen der Amphibienhaut (Atmung, Aufnahme von Flüssigkeit und Mineralien, Abgabe von Stoffwechselendprodukten) und führt zum Tod der Tiere.
Verband der österreichischen Schwimmteichbauer: http://www.schwimmteich.co.at/
Website von Paula Polak (Landschaftsplanerin für Naturgärten und Schwimmteiche): http://www.paulapolak.com/
Website von Gabriele Hammer und Jörn Kampermann: Landschafts- und Gartenplaner mit Schwerpunkt Naturgärten und Schwimmteiche http://www.hammer-kampermann.de/schwimmteiche/wie-entsteht-ein-schwimmteich/