Holzstapel sind eine einfache Methode um größere Mengen Totholz im Garten zu arrangieren. Im Nationalpark Bayerischer Wald stößt man manchmal auf unförmige, von
Moospolstern komplett überwucherte, rechteckige Gebilde, die nur noch sehr entfernt an das Ausgangsobjekt erinnern. Sowas dauert aber natürlich seine Zeit! Zum „Bau“ können alle verfügbaren
einheimischen Baumarten verwendet werden. Die Dicke der Stämme richtet sich nach dem vorhandenen Material. Eine unter dem Stapel liegende, zehn Zentimeter dicke Schicht aus einer Mischung von
Holzschnitzeln und Erde dient als Feuchtigkeitsspeicher. Dadurch steigt die Feuchtigkeit im Holzstoß rascher nach oben und Pilze finden optimale Wachstumsbedingungen.
Um den Beginn der Verrottung zu beschleunigen, kann die erste Stammreihe teilweise oder ganz im Boden versenkt werden. Die Stämme werden bis zur gewünschten Höhe aufgeschichtet, in den Boden geschlagene Holzstangen fixieren dabei die äußersten Stämme. Die Stämme müssen keineswegs die gleiche Länge haben! Durch den „Igeleffekt“ beim Einsatz unterschiedlich langer Stämme erhöht sich die Anzahl von Versteckmöglichkeiten für Tiere.
In Laubhölzern und Nadelhölzern entwickelt sich im Lauf der Zeit jeweils ein anderes Artenspektrum. Nadelholz ist weicher und zersetzt sich rascher, Birkenholzstapel zerfallen geradezu im Zeitraffer. An schattigen Standorten schreitet die Verrottung zügiger voran, hier werden sich nach und nach auch Moose einfinden. Der Holzstapel wird nicht abgedeckt sondern den Einflüssen der Witterung ausgesetzt.
Die Form des Stapels bleibt der Phantasie des Gestalters überlassen, sich von der "klassischen" Form zu lösen ist legitim, Sie dürfen das! :-) Wer im Garten mit Totholz arbeitet, ist sowieso als Spinner verschrieen und hat damit absolute Narrenfreiheit. Sowohl die streng kubische Variante wie auch sanft geschwungene Sinuskurven haben ihre Daseinsberechtigung. Pilzhyphen verhalten sich in Sachen Ästhetik eher neutral. Auch die Grundlinie des Holzstapels ist natürlich völlig beliebig. Eine optisch reizvolle, treppenähnliche Struktur entsteht, wenn jede neu aufgeschichtete Stammreihe etwas kürzer als die darunterliegende ist. Als mögliche Variante kann der Bereich hinter dem Stapel oder alternativ an beiden Seiten mit Erde aufgeschüttet und bepflanzt werden.
Rechts prunkt das Produkt einer Schweizer Firma, der Holzstapel De Luxe. Die Grundidee ist simpel: Holzscheite der gleichen Länge werden in einen aus Winkeleisen
verschweißten Rahmen geschichtet und bilden so Raumteiler, Begrenzungen oder Wände. Orignell, ästhetisch und exorbitant teuer! :-). Der geschweißte Rahmen dürfte bei einem Schlosser nicht die
Welt kosten, die handwerklichen Fähigkeiten für die "Füllung" sollten auch bei Menschen mit zwei linken Händen vorhanden sein. Hier öffnet sich Raum zum kreativen "Spielen"
Gebundene Ausgabe (Hardcover): 180 Seiten
Autor:
Werner David
Preis:
14 Euro
Verlag:
pala-Verlag; 2.verb. Auflage 2012
ISBN-10:
978-3-89566-270-6
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