Die Anlage von Brutzellen in Schneckenhäusern kommt nur innerhalb der Mauerbienen (Osmia) bei folgenden Arten vor:
O. andrenoides
O. aurulenta
O. bicolor
O. rufohirta
O. spinulosa
O. versicolor.
Die Schneckenhäuser müssen auf dem Boden liegen und je nach Wildbienenart variieren die erforderlichen Rahmenbedingungen für eine Besiedelung. Mauerbienen habe extrem konkrete
Vorstellung wie ein potentieller Nistplatz auszusehen hat. Besiedelt werden unter anderem Häuser der Weinbergschnecke, Hainschnecken (=Schnirkelschnecken) und Bänderschnecken.
Die Schneckenhausmauerbiene (Osmia bicolor) beklebt das Schneckenhaus mit einem grünen Pflanzenmörtel, der aus abgebissenen Blattstücken und Speichel besteht. Da nicht die gesamte Außenfläche beklebt wird entsteht ein fleckiges grünes Muster.
Das Ende der Schneckenhauswindung wird mit Steinchen, Holzstückchen und Erdbröckchen aufgefüllt und durch eine Querwand verschlossen. Das verschlossene Gehäuse dreht die Schneckenhaus-Biene so,
daß die Mündung flach dem Boden aufliegt; dieser Prozeß kann so lange dauerne, daß der Zuschauer in Versuchung kommt „mitzuhelfen“:-). Manchmal begradigt die Biene zusätzlich den Untergrund und
fliegt die ausgegrabenen Erdbrocken weg. Der Boden darf an dieser Stelle also nicht zu verfestigt sein.
Schließlich fliegt die Mauerbiene stundenlang Hunderte trockener Grashalme oder Kiefernnadeln (1–15, meist 2–10 cm) ein und lehnt sie schräg an das Gehäuse. Dieser Transport ist ein wirklich
putziger Anblick. Da die Halme drastisch länger sind als die Biene selbst, sieht es aus als würde sie auf einem Besen reiten. Schließlich ist das Schneckenhaus unter einem ca. faustgroßen Gras-
bzw. Nadelhaufen komplett verschwunden, ein schier unglaublicher Aufwand.
Wer die Komplexität dieses Vorgangs betrachtet, wird sicherlich einsehen, warum es völlig sinnlos ist, Schneckenhäuser zu sammeln und sie wahllos in einer Insektennisthilfe zu stapeln oder aufzuhängen.
Vielleicht eine kleine Analogie zum besseren Verständnis:
Wenn ich Meisennistkästen einzeln an Bäume hänge werden sie problemlos besiedelt. Staple ich sie dagegen in einem großen Haufen auf dem Boden wird jede Meise völlig zu Recht an meiner Intelligenz
zweifeln.
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Alle wesentlichen Informationen zu den unterschiedlichen Komponenten einer Insektennisthilfe sind jeweils in einem eigenen Kapitel zusammengefasst und mit zahlreichen Fotos
illustriert.
Eine sechsseitige Fotodokumentation protokolliert den Bau einer pfiffigen Insektennisthilfe aus alten Eichenbalken.
Doppelseiten mit Fotos illustrieren jeweils bestimmte Teilaspekte des Lebens an einer Nisthilfe.
Die typischen Baufehler der InsektenNICHTNisthilfen aus Baumarkt und Gartencenter werden ausführlich besprochen.